Robert Oberbeck & Wolf Peterhoff
Die Marburger Kultband Overback füllt seit 25 Jahren alle oberhessischen Konzertsäle. Dass sich hier fünf glänzende Einzelmusiker zusammengefunden haben, blieb noch keinem ihrer Zuhörer verborgen. Und rumgesprochen hat sich wohl auch: Es sind hervorragende Songwriter – sie schreiben seit vielen Jahren eigene Lieder und nehmen eigene Platten auf, die jedes Publikum zum Schwelgen bringen können.
Zwei der Overbacks stellen nun bei einem gemeinsamen akustischen Doppelkonzert in der Waggonhalle ihre eigenen Songs vor: Robert Oberbeck, seit Jahren in der ganzen Republik unterwegs mit eigenen Platten, zuletzt der hochgelobten „Heal“ – sowie Wolf Peterhoff, dessen Album „Exiled from the Garden“ vor allem im Nürnberger Raum Furore machte. Begleitet werden beide vom Overback-Kollegen Dennis Wutzke an den E-Gitarren, mit genau den richtigen Tönen, Pausen und Sounds in allen erdenklichen Farben.
Oberbeck und Peterhoff können sich immer darauf einigen, was ein wirklicher guter Song ist: mit seinen sich im Ohr festsetzenden Melodien, mit den Spannungsbögen, mit den kleinen Geschichten und den großen Sehnsüchten, wenn es nach dem letzten Ton im Kopf noch weitergeht. Und doch pflegen beide einen je eigenen Stil. Bei Peterhoff hört man, was er besonders gerne hört, vielleicht eher: Marc Cohn, Eric Bibb, Keb‘ Mo, den Grenzverkehr von Americana und Gospel. Bei Oberbeck vielleicht mehr: Ryan Adams, Glen Hansard, Springsteen. Doch bloß nachgemacht wird hier gar nichts. Beide schöpfen aus dem Vollen: Viele hundert eigene Songs, zweieinhalb Jahrzehnte gemeinsame Bandgeschichte (sie haben in ihrem Leben wohl schon mehr Stunden zusammen und zweistimmig gesungen als Paul Simon und Art Garfunkel). Es war höchste Zeit, dass die Marburger Lieblingsbühne auch mal diese altbekannten Stammgäste in der ganz neuen Duo- bzw. Trio-Formation präsentiert.
Bilder: Georg Kronenberg