Bandprojekt Caligari: „Faust“ Stummfilm von 1926 mit Livemusik
„Von Zeit zu Zeit seh’ ich den Alten gern“ – so lässt Goethe den Hitzkopf Mephisto sprechen, nachdem er mit „dem Alten“ eine Wette abgeschlossen hat. Eine Wette um die Stärke des Menschen – in diesem Fall Faust, der ihnen aber letztendlich nur als Spielzeug dient. Ein Spiel zwischen Gut und Böse, das so alt ist wie die Menschheit.
Und entsprechend alt ist auch die Volkssage von Dr. Faustus, die im Laufe der Jahrhunderte mehrfach aufgegriffen und verarbeitet wurde – sei es in der Ballade von Marlowe (1589), in der Tragödie von Goethe (1775) oder eben im Film von F. W. Murnau im Jahr 1926 – einem wahren Meilenstein der Stummfilmgeschichte! Mit expressiven Bildern wird die Geschichte äußerst unterhaltsam erzählt.
Zur Handlung: Faust, ein ergrauter Wissenschaftler, scheitert an seiner lebenslangen Suche nach dem Guten. Da kommt ihm der schelmische Mephisto gerade recht. Er präsentiert ihm all das, was Faust bisher noch nie kannte und überredet ihn natürlich zu einem Bund mit dem Bösen. Übrigens – zumindest zuerst – nur, um Gutes zu schaffen. Aber Faust ist eben auch nur ein Mensch…. Wenn das auch alles nur Teil eines Spiels ist, bei dem ganz nebenbei Unmengen menschlicher Statisten teuer bezahlen, so kann man dem unterhaltsamen Mephisto eigentlich nicht wirklich böse sein.
Man möchte fast ein Bier mit ihm trinken und mit ihm über Gott und die Welt reden – vielleicht ja am 24.05.2024 in der Waggonhalle in Marburg.
Dort wird eben dieser Film aufgeführt und von der Gießener Band „Caligari“ mit ihrer eigens dazu geschriebenen Musik live begleitet. Stilistisch ist diese Musik im Progressive Rock zuhause und die Band hat in der Vergangenheit schon andere Stummfilmikonen („Das Cabinet des Dr. Caligari“, „Metropolis“) begleitet.