VISIONI D’ACQUA: the new production by Teatro Dei Navigli
In nicht allzu ferner Zukunft treffen drei kosmische Kreaturen auf einer verlassenen Erde ein, die ihrer Lebenskraft beraubt ist. Diese außergewöhnlichen Wesen bringen ein kostbares Geschenk mit sich: Wasser, die Quelle allen Lebens. Auf ihrer Reise in die Vergangenheit der menschlichen Kultur werden wir sehen, wie sie Tropfen für Tropfen versuchen, einem inzwischen vergessenen Planeten Hoffnung und Wiedergeburt zurückzubringen.
Neben faszinierendem Geschichtenerzählen erforscht die Show bahnbrechende wissenschaftliche Themen wie Masaru Emotos informiertes Wasser und nutzt dabei eine Mischung aus darstellenden Künsten von Gesang bis Tanz.
Ein Abenteuer der Widerstandsfähigkeit und Erneuerung, bei dem die Magie des Wassers die Wüste in einen blühenden Garten verwandelt, die Erde aus ihrem ewigen Schlaf erweckt und uns wertvolle Lektionen über unseren Planeten lehrt.
Bei dieser neuen Show, die Teil des europäischen Projekts „We can change the world“ ist, ist der künstlerische Leiter des Centro Teatro dei Navigli Luca Cairati an der Dramaturgie und Regie beteiligt, unterstützt von einer Besetzung erstklassiger Profis: Carolina Frigerio, Giorgia Leoni, Michela Lo Preiato, Maurizio Misceo, Alessia Pellegrino, Laura Pina und die außergewöhnliche Choreografie von Anna Kolesarova.
Die Performance findet teils in Englisch und teils in Italienisch statt.
Durch die bilderstarke und bewegte Performance sind die wenigen Textanteile in Englisch und Italienisch leicht verständlich, auch ohne Sprachkenntnisse.
Weitere Vorstellungen des EU-Projektes „We can change the world“ in der Waggonhalle:
Waggonhalle Produktion No. 43: Change!?
https://www.waggonhalle.de/event/change/
Geisslers Hofcomoedianten – The Alchemists
https://www.waggonhalle.de/event/geisslers-hofcomoedianten-the-alchemists/
Grußwort des Schirmherren Stadtrat Dr. Michael Kopatz
Können wir die Welt retten? Ja, wenn „wir“ genug sind.
Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass in einer Gesellschaft weitgehende Reformen möglich sind, wenn sich mindestens drei Prozent der Gesellschaft engagieren. Politikwissenschaftler sprechen von der „kritischen Masse.“ Es ist also nicht unbedingt notwendig, dass eine breite Mehrheit den Wandel einfordert. Heißt: Auf Dich kommt es an!
Dass sich mehr als drei Prozent der Gesellschaft für eine gemeinsames Projekt oder Ziel engagieren, ist eher selten. Doch wenn es geschieht, wie etwa bei der FFF-Bewegung, können sich Blockaden und Widerstände innerhalb von einigen Monaten auflösen.
Der Freitagsbewegung ist es quasi über Nacht gelungen, dass die damalige Bundesregierung ihre Klimapäckchen grundlegend überarbeitet und zu einem Paket weiterentwickelt hat. Viele Spitzenpolitiker waren erschrocken über den Zuspruch der Grünen. Schnell brachten sie alle in Position. Markus Söder, umarmte plötzlich Bäume und fand Klimaschutz wahnsinnig wichtig.
Anders gesagt: Die Bewegung, angezettelt von ganz jungen Menschen, hat mir neuen Mut gemacht, mich zu engagieren. Das war ein Motivationsschub.
Später war die Energiekrise ein weiterer Treiber für die Fortschritte beim Klimaschutz. Immer flankiert und unter Druck gesetzt von Hundertausenden, beständig aktiven Menschen in der Umweltbewegung.
Ich war viele Jahre als Referent zu dem Thema unterwegs. Meist saßen in den Veranstaltungen überwiegend ältere Menschen. Die haben sich über das Desinteresse der Jugend beschwert. Aber, wie wir sehen, so ist es nicht.
Meine zentrale Botschaft an dieser Stelle ist nun folgende:
Engagiert Euch! Denn Veränderungen kommt nicht durch Euren persönlichen Verzicht auf Fleisch und Flüge in Gang, sondern, indem Menschen eine Veränderung der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen einfordern. Strukturen in diesem Sinne sind Verhältnisse, die wir zunächst einmal schlichtweg akzeptieren müssen. Wenn in der Mensa kein vegetarisches Gericht angeboten wird, muss ich das erstmal akzeptieren.
Wer sich etwas anderes wünscht, kann entweder hoffen, dass das irgendwann einmal von allein geschieht. Oder man versucht, am besten zusammen mit anderen, den Mensachef davon zu überzeugen, die Wochenkarte zu reformieren. Zusammen mit anderen Studierenden und vielleicht der Uni-Präsidentin oder anderen wichtigen Akteuren, bekommt man die Köche vielleicht dazu, ihre Pläne und Rezepte zu ändern.
So geht Wandel im Kleinen und im letztlich auch im Großen. Wenn ich aus Protest nicht mehr in die Mensa gehe, oder die Umstände einfach akzeptiere, ändert sich nichts.
Es ist daher in meinen Augen ganz entscheidend, dass auch junge Menschen ihre Möglichkeiten sehen, die Verhältnisse und Strukturen zu verändern und auch Teil einer Bewegung zu sein.
Gewiss, es gelingt nicht alles und schon gar nicht schnell, was man sich vornimmt. Einen Mensaplan zu ändern ist leichter als ein Bundesgesetz zu ändern.
Denken wir an die unsägliche Straßenverkehrsordnung, die einzig auf gedeihliche Rahmenbedingungen für den Autoverkehr ausgelegt ist.
Wenn es um große bundespolitische Stelleschrauben geht, braucht es viele andere gesellschaftliche Gruppen, die Dein Ziel teilen. Und selbst dann, ändert sich die Welt oft nur langsam. Manchmal so unmerklich, dass man meint, es passiert fast nichts.
Doch über Jahre und Jahrzehnte hat sich gezeigt, Veränderung ist möglich und sie findet statt. In meiner Jugend waren Menschen, die sich eine Solarstromanlage aufs Dach gepackt haben, noch grüne Freaks. Heute ist das der Normalfall. Weil sich Menschen dafür stark gemacht haben und zwar auf allen Ebenen. Von der Graswurzelinitiative bis zum Bundespolitiker. Reformer gibt es überall.
Und wenn es doch nicht so läuft wie erhofft? Wenn die große Politik gerade ganz anderes in Kopf hat? Dann hast Du es immerhin versucht! Ich finde, das fühlt sich wesentlich besser an, als nur zu jammern.
Dr. Michael Kopatz
Stadtrat für Klimastrukturwandel, Bauen, Stadtplanung und Mobilität
Dezernat IV
Markt 1
35037 Marburg
Bild: Angela von Brill
WE CHANGE THE WORLD
Das Projekt WE CHANGE THE WORLD bietet einen innovativen Blickwinkel, um die wichtigen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen, insbesondere in Bezug auf Umweltfragen und soziale Eingliederung. Durch interkulturellen Austausch und Theaterkunst werden neue Ansätze, die wir als neue „Leitlinien“ bezeichnen könnten, zu den Themen definiert, die zu einer Sensibilisierung des Publikums und der daraus folgenden Bereitschaft führen sollen, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, damit sich Dinge ändern.
Das Projekt:
Das Projekt „We can Change the World“ ist ein (künstlerischer) Aufruf zum Handeln, der das Bewusstsein und den Blick der Menschen schärft für die Themen der Zeit: Integration und Umwelt. Durch den kulturübergreifenden Wissensaustausch wollen wir den Menschen bewusst machen, dass sie Teil einer Gemeinschaft sind, in der jeder Einzelne von wesentlicher Bedeutung ist und dazu aufgerufen ist, eine aktive Rolle zu spielen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Die entstehende Gemeinschaft von Menschen soll dazu gebracht werden, darüber nachzudenken, dass wir in diesem vernetzten System alle mit der Erde, der Quelle des Lebens und der Lebensgrundlage, verbunden sind und deshalb dazu aufgerufen sind, sie zu schützen und zu erhalten. Um dies zu erreichen, wird die Theaterkunst genutzt, die dank ihrer vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten alle anspricht und für alle leicht zugänglich ist.
Daher sieht der künstlerische Vorschlag die Schaffung von drei Theateraufführungen im Jahr 2024 vor, die das Ergebnis eines Austauschs von Ideen und Visionen sind, der im Rahmen von Workshops und gemeinsamen Erfahrungen im Jahr 2023 und 2024 entstanden ist. Die den geplanten Aufführungen zugrunde liegenden Themen und Modi sind darauf ausgerichtet, das Bewusstsein für Inklusion und Respekt für die Umwelt bei allen Theaterakteur:innen, von den Künstler:innen bis zum Publikum, zu evozieren. So wird beispielsweise eine der Aufführungen dem Thema Alchemie als Mittel zur Rettung der Welt gewidmet sein, in einer anderen Produktion wird LIS (Gebärdensprache) verwendet und die dritte Produktion thematisiert die (Klima-) Veränderungen der Umwelt am Beispiel des Wald (-sterben).
Die Partner
An dem Projekt sind drei in drei verschiedenen europäischen Ländern tätige Theaterorganisationen direkt beteiligt:
• Centro Teatro dei Navigli (Abbiategrasso, Italien, Projektleiter)
Theaterproduktions-, Organisations- und Ausbildungszentrum. Erstellt und vertreibt im ganzen Land Aufführungen aus eigener Produktion und in Koproduktion mit verschiedenen Theatern, von Prosa bis zum Kindertheater, von Aufführungen mit großer visueller Wirkung in der Stadt bis zum klassischen Theater.
http://www.teatrodeinavigli.com | Projektkoordinator: Luca Cairati
• Geisslers Hofcomoedianten (Prag, Tschechische Republik)
Etabliertes unabhängiges Theaterensemble, das alte Traditionen mit zeitgenössischem Live-Theater verbindet. Inspiriert von der barocken Kultur, bietet das Improvisationstheater der Gruppe eine Mischung aus Altem und Neuem, Poetischem und Anspruchslosem, Tragischem und Komischem, Drama, Musik, Puppenspiel und Tanz.
http://www.geisslers.cz | Projektkoordinatorin Katerina Bohadlova
• Waggonhalle Kulturzentrum (Marburg, Deutschland)
Soziokulturelles Zentrum, das hochkarätige Kulturveranstaltungen anbietet. Das Programm umfasst Eigen- und Gasttheaterproduktionen sowie ein breites Spektrum an Veranstaltungen, von Lesungen über Konzerte, Varieté, Musicals und Theaterstücke bis hin zu Ausstellungen.
| Projektkoordinatorin Bärbel Kandziora
mehr Infos zum Projekt (englisch): https://www.teatrodeinavigli.com/creative-europe-project-we-can-change-the-world-eng/