Das Interview – Über die Leiden eines mutigen Juristen bei der Aufarbeitung von Nazi-Verbrechen
Zweite Aufführung der Projektreihe DEMOKRATIE LESEN des Netzwerks FEINDSENDER 2.0 zum 80. Jahrestag des Kriegsendes
Generalstaatsanwalt Fritz Bauer im Widerstreit politischer Interessen
Das fiktionale Interview berührt die Höhen und Tiefen in Fritz Bauers Leben. Seine Antworten auf kritische Fragen zeigen einen Menschen, der niemanden unberührt lässt und der sich immer selbst treu geblieben ist, wenn er sich im Zweifel für die Freiheit einsetzte. Er wurde angefeindet und unfair behandelt, wusste sich aber auch wortstark zur Wehr zu setzen, zeigte Mut und Durchsetzungskraft.
Gleichzeitig litt er unter Gefühlen der Einsamkeit und zweifelte, ja verzweifelte manchmal an seiner Aufgabe als Hessischer Generalstaatsanwalt, dessen größte Erfolge die Initiierung des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses allen Gegnern wie Heinz Wolf und allen Widerständen zum Trotz sowie die durch ihn ermöglichte Festnahme des Naziverbrechers Adolf Eichmann. Seine Motivation bestand nicht nur darin, Naziverbrechen juristisch aufzuarbeiten, sondern auch, die Deutschen vor einem erneuten Rückfall in die Barbarei zu schützen.
Das Bühnenstück von Dieter Schenk, der auch die Regie führt, basiert auf Bauers Schriften und Reden sowie auf der Literatur über sein Wirken. In der aktuellen Inszenierung verkörpert ihn Hans Josef Schöneberger aus Marburg. Mit ihm zusammen auf der Bühne: Uwe Neumann, der den Interviewer spielt und Gitarrist Ian Melrose, beide aus Berlin.
Weitere Informationen zu Fritz Bauer – Das Interview unter
https://www.mr7.online/fritz-bauer/
https://gleis69.de/fritz-bauer-in-einer-szenischen-lesung-im-ovg
Zu einer weiteren Darbietung am Dienstag, den 10.12. um 11 Uhr, sind bei freiem Eintritt ausschließlich Schulklassen und ihre Lehrkräfte eingeladen.
„Fritz Bauer – Das Interview“ ist nach „Wolfsjahre“ das zweite aus der Reihe von insgesamt sechs Bühnenprojekten, die das Netzwerk „Feindsender 2.0“ in Zusammenarbeit mit der Universitätsstadt Marburg und anderen Sponsoren wie dem DGB Mittelhessen bis weit ins kommende Jahr hinein anbietet. Anlass ist das Kriegsende am 8. Mai 1945, das sich 2025 zum 80. Mal jährt.
Die Initiatoren wollen damit auf die Gefahren aufmerksam machen, die der zunehmende Rechtsruck in der Gesellschaft mit sich bringt. Zielgruppe sind ganz besonders junge Menschen, für die die brutalen, menschenverachtenden Verbrechen des Nationalsozialismus Zitat eines Jugendlichen „so weit weg sind wie das Römische Reich“. Die Botschaft: Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, kein Selbstläufer, sondern ein hohes Gut, für das immer wieder gekämpft werden muss.
Über die weiteren Veranstaltungen der Projektreihe im kommenden Jahr informieren wir Sie zu gegebener Zeit.
Bild: Fritz Bauer Institut / A. Mergen