ZAC Varieté (open air)
Der Vorverkauf beginnt in den nächsten Tagen.
Im vergangenen Jahr gab es durch die Pandemie bedingt das erste ZAC-Variete im Freien hinter der Waggonhalle. Lange stand es nicht fest, ob es überhaupt auch in diesem Jahr wieder klappen könnte zu den geltenden Hygiene- und Abstandsregeln. Aber, wenn sich die Situation nicht verschlechtert, sieht es so aus, dass auch in diesem Jahr unser Sommervarieté stattfinden wird. Wenn auch nur begrenzt auf acht Vorstellungen und für eine limitierte Anzahl von Zuschauer/Innen. So gilt auch 2021 wieder unser Motto:
Mit Abstand ganz dicht dran.
Da fehlt auch nichts im 45. ZAC-Varieté, diesmal unter freiem Himmel, hinter der Waggonhalle: Spannung, Fantasie, Komik, Temperament, Illusion, Poesie, ein Schuss Erotik und so weiter. Die Künstlerinnen und Künstler für unser Varieté-Spektakel sind auf den schönsten Bühnen zu Hause und freuen sich auf ihr Sommerpublikum in Marburg.
Mit dabei:
Michelle Spillner, eine der wenigen zaubernden Frauen, wird unsereShow moderieren. Sie verkörpert das Sinnbild weiblicher Magie. Mit katzenhafter Geschmeidigkeit bewegt sie sich auf jedem Parkett. Ihre Präsenz ist intensiv magisch. Geleitet von weiblicher Intuition ist ihre Zauberei ein Spiel mit den Regeln des Lebens. Sie verzaubert, fasziniert, unterhält und sorgt für unvergessliche Momente. Ihre Darbietungen begeistern Menschen aller Couleur. Wo Michelle zaubert, wird gestaunt, gelacht, gezweifelt und gewundert. Sie wird uns mit ihrem Zauber durch den Abend begleiten.
http://www.michellezaubert.de
Linda Sander ist bereits zum zweiten Mal bei uns im ZAC mit ihrer Handstandartistik dabei. Sie hat ihre Passion auf die Bühne gebracht und überzeugt seit 9 Jahren in der Welt der Varietés durch technisches Können, Präsens und leidenschaftliche Ausstrahlung. Sie sorgt, für atemberaubende Gänsehautmomente, mal rebellisch und mal anmutig zieht sie das Publikum in ihren Bann. Die von ihr kreierten Darbietungen zeichnen sich durch Eigensinn, Dynamik und Persönlichkeit aus und die genauen Choreografien sind in Verschmelzung mit der Musik höchst intensiv. Sie gastierte bereits in allen großen Varietétheatern Deutschlands, wie z. B. im legendären Tigerpalast Frankfurt, und hat mit ihrer Kunst Menschen in vielen Ländern begeistert und fasziniert. Wir werden Sie in unserem Programm auf besondere Art erleben: Auf und in ihrer riesigen Wasserschale kreiert sie faszinierende Bilder mit ihren kraftvollen, dynamischen Handstandchoreographien. Spritzig und erfrischend. http://www.linda-sander.com
Der Schweizer Jongleur Kris Kremo ist Nachkomme einer großen Artistendynastie. Der Gentleman unter den Jongleuren wird in aller Welt gefeiert, in Las Vegas ebenso wie in Paris, in Frankfurt am Main genauso wie in seiner Schweizer Heimat. Er wird wohl zu Recht eine lebende Legende genannt. Seit mehreren Dekaden gehört er zur absoluten Weltspitze unter den Jongleuren. Seine spezielle Form der Präsentation wird im klassischen Varieté „Gentleman Jonglage“ genannt und zeichnet sich durch rasant charmante und temporeiche Choreographie aus. Gaby Keast schreibt im Jonglierfachmagazin „Kaskade“ über Kris: „Im Tigerpalast hatte ich auch zum wiederholten Mal das Vergnügen, Kris Kremos Show zu sehen. … Genauso virtuos wie er seine Requisiten manipuliert, spielt er mit kleinen Gesten und Blicken, und sorgt schnell für eine entspannte und fröhliche Nähe zu den Zuschauern, die er mit seinem leisen, sympathischen Humor während der ganzen Nummer weiterentwickelt. … Mit schlafwandlerischer Sicherheit, geballter Energie und Spielfreude begeistert er das Publikum von Anfang bis Ende, egal ob auf großer oder kleiner Bühne.“ Nicht nur große Freude, sondern auch eine gute Portion Stolz erfüllt uns, dass wir Kris in unserer Show als Gast begrüßen dürfen.
Marianna de Sanctis ist wohl eine der ungewöhnlichsten Vertreterinnen ihrer Kunst – der Hula Hoop Artistik. Sie zeichnet mit ihrem Reifen immer wieder neue Bilder in die Luft, überraschend, unerwartet und zudem vo skurill anmutender, ureigener Komik geprägt. Unsere Besucher werden von der ersten Sekunde an verzückt und amüsiert sein, wenn sie die Bühne betritt. Die Autodidaktin aus Italien wird mit ihrer „hektischen“ Hula-Hoop-Nummer gehörig Schwung und mit ihrem großartigenHumor vor allem immer wieder Vergnügen in die Vorstellung bringen.
http://www.mariannadesanctis.com
Seit nunmehr dreiundzwanzig Jahren genießt es Juno immer wieder aufs Neue die Künstlerinnen und Künstler in die Marburger Waggonhalle einladen zu dürfen. Und natürlich ebenso, dass er auch im August wieder mit dabei sein wird. Einmal mehr zeigt er seine kleinen Fingerfertigkeiten zu den Klängen unseres Jazzquartetts. Ein Ball wird zum Tuch und dann zu Spielkarten bevor er sich wieder in ein Tuch verwandelt, das in seiner Hand kleine Kapriolen schlägt.
http://www.juno-zauber.de
Inzwischen längst zu unseren Freunden gewordene Musiker, die Jazzrobots, setzen — wie schon seit Jahren — einfühlsam und meisterhaft die musikalischen Akzente in unserer Show. Unaufdringlich ist ihr Spiel, und sie sind eine großartige Bereicherung für jede Show. Viele Zuschauer möchten sie nicht mehr missen und ehrlich gesagt die Mitarbeiter/Innen des Theaters sowie die Künstler/Innen noch weniger. Nur selten sind Varietès in Deutschland in der glücklichen Lage, so wie wir, ihre Programme durch Live-Musik bereichern zu dürfen.
Gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst im Rahmen des Kulturpakets 2 des Landes Hessen und unterstützt durch DIEHL+RITTER/INS FREIE!
Mit freundlicher Unterstützung von
Oberhessische Presse 21.08.21
Fünf Artistinnen und Artisten verzaubern ihr Publikum noch bis zum 29. August beim Marburger ZAC-Varieté Open Air vor der Waggonhalle. Bei der Premiere am Donnerstag gab es immer wieder Szenenapplaus. Fazit: Das Programm macht einfach Spaß.
Marburg
Heute ist wohl – wettermäßig zumindest – der beste Tag der Woche, um das neue Varieté-Programm der Waggonhalle zu bestaunen. Vorab: Es ist wunderschön. Bei der Premiere am Donnerstagabend vor 150 Zuschauerinnen und Zuschauern Open Air vor der Waggonhalle lautete das Motto noch: Mit Schirm, Charme und Melone. Schirme hatte das Publikum dabei, denn bis kurz vor der Premiere nieselte und regnete es über Marburg.
Charme hatten alle Stars, die der Marburger Zauberer Juno als Gastgeber zu seinem 44. ZAC-Varieté-Programm seit dem Jahr 2000 eingeladen hatte. Und – nicht nur – mit einer Melone riss der Schweizer Star-Jongleur Kris Kremo die Zuschauerinnen und Zuschauer am Schluss zu Begeisterungsstürmen hin.
ZAC steht für Zauberkunst, Artistik und „Caninchen“ klärte die Moderatorin Michelle Spillner gleich zu Beginn auf – und versetzte zum Vergnügen des Publikums kurzerhand ihr weißes Hand-Kuschel-Kaninchen in tiefe Hypnose. Michelle Spillner führte mit viel Witz durch ein Programm, das den Zuschauerinnen und Zuschauern mehr als einmal ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Was will man mehr in dunklen Pandemie-Zeiten.
Dem Publikum machte sie auch gleich klar, was von ihm erwartet wird: In anderen Städten rissen sich die Zuschauer in der Regel vor Begeisterung die Kleider vom Leib und wälzten sich vor Freude vor der Bühne am Boden. Aber das Marburger Publikum sei ja bekannt und berüchtigt für seine geradezu extatischen Reaktionen. Also: Bühne frei und legt los, so ihre Aufforderung. Sie warte.
Starjongleur Kris Kremo begeistert das Publikum
Den Zuschauern war es dafür dann doch ein wenig zu kalt und zu nass am Premierenabend. Eine Besucherin hatte nicht nur Schirm, Decken, dicke Jacken, sondern auch noch eine Wärmflasche mitgebracht. Sie sei an der Ostsee aufgewachsen, kenne schlechtes Wetter und wisse, wie man sich dagegen wappne, sagte sie lachend. Den Schirm brauchte sie später dann doch nicht, denn pünktlich zum Start des Programms hörte der Dauerregen des Sommers 2021 auf, tief im Westen war sogar ein Hauch Abendsonne zu erahnen.
Neben Moderatorin Michelle Spillner, die noch einen mitreißenden und urkomischen Auftritt als zaubernde und trinkfeste Weinkönigin hat, treten noch bis zum 29. August Gastgeber Juno, die italienische Hula-Hoop-Artistin Marianna de Sanctis, die Artistin Linda Sander und – wie schon erwähnt – der Schweizer Gentleman-Jongleur Kris Kremo auf.
Kris Kremo ist in Varieté-Kreisen eine Jongleur-Legende. Seine Weltkarriere als Solo-Jongleur startete er 1975 im Zirkus Krone in München, er arbeitete viele Jahre im Lido in Paris, zwölf Jahre in Las Vegas im Stardust-Hotel und trat mehrfach beim Internationalen Circus Festival in Monte Carlo auf. Viel mehr geht in dieser Branche nicht.
69 Jahre alt ist er inzwischen – doch sein Alter sieht der Zuschauer kaum und sein Handwerk beherrscht er nach wie vor wie kaum ein Zweiter. Er jongliert mit Hüten, mit Bällen, mit Quadern. Und dies mit einer würdevollen Eleganz, für die ihn das Publikum weltweit liebt. Und wenn ein Kunststück mal nicht klappt, dann macht er es eben so lange, bis der Zylinder-Rand auf der Zigarre landet, die er im Mund hat. Großartig.
Juno präsentiert mit großer Fingerfertigkeit kleine verblüffende Tricks mit Karten oder mit Schnüren, die zu Tüchern werden, die sich in Bälle verwandeln, die wieder zu Tüchern werden. Nicht nachmachen sollte man den Trick mit den Schnüren zwischen beiden Ohren. Verblüffend.
Chaotisch, schräg, witzig – diese Attribute fallen dem Betrachter zu Marianna de Sanctis ein angesichts ihres temporeichen Kampfes mit den Hula-Hoop-Reifen. Bei ihr kreisen die Reifen nicht um die Hüfte, sie sind einfach überall – sogar in ihren langen Haaren.
Ebenso poetisch wie artistisch ist schließlich der Auftritt von Linda Sander, die ihre Handstandartistik als Wassernixe auf und in einer großen, gläsernen und bunt angestrahlten Wasserschüssel neben der Bühne präsentiert. Auch sie ist regelmäßig Gast in den großen deutschen Varietés. Gekonnt begleitet werden die Artistinnen und Artisten live von den Marburger Jazzrobots.
Von Uwe Badouin