Den Körper hat man auf Zeit. Wir müssen irgendwie mit ihm leben. Solange er funktioniert ist alles gut. Manchmal hat er Aussetzer. Bei Krankheit, Alkohol, Verliebtsein und Yoga versagt er bisweilen seinen Dienst. Das macht fast nichts. Wenn dann wieder alles geht, geht’s ja wieder. Wir geben ihm immer wieder eine neue Chance. Das ist wie eine Begnadigung. Weiter wie immer? Aber wie lange währt die Frist? Und mit welchen Bewährungsauflagen?
Das Organtheater schaut mit diesem Stück hinter die Kulissen der körperlichen Begnadigungen wie Schönheits-OPs, der Gesundheit als App, Wollunterwäsche für Ritter und andere Kuriositäten. Am Ende hat man seinen Körper wieder richtig lieb.
„Ob die Zuschauer ihrem eigenen Körper jetzt gnädiger gesonnen sind, sei dahingestellt.
Zumindest die Lachmuskeln sind aber nach dem Auftritt des Organtheaters Kassel am
Samstagabend im Welfenschloss wieder in Schwung.“ (HNA, Münden)
„Der tiefgründige Humor traf den Nerv des Publikums, das sich auch nicht lange bitten ließ, bei
den musikalischen Einlagen in den Refrain einzufallen.“ (HNA, Hofgeißmar)
„Ob als Rentner mit Rollator, als fitnessvergessener Gesundheitsadministrator der ganzen
Familie – einschließlich Hund – oder als Stammhirn im Gespräch mit Magen und besoffener
Leber, die Künstler auf der Bühne gaben dem Publikum tiefe Einblicke in Fleisch und Blut.“
(HNA, Fritzlar, Homberg)
„Das Kasseler Organtheater zeigte am Mittwochabend im Theaterstübchen sein
kabarettistisches Programm, bei dem einem zuweilen das Lachen gefror – so konsequent zu
Ende gedacht wurden hier soziale und gesellschaftliche Missstände, die Sucht nach dem
optimierten Körper, der Wettlauf um Schönheit und immerwährendes Jungsein. Der Körper
noch einmal begnadigt.“ (HNA, Kassel)